Interview

110 Jahre «Ambivalenz»

DOI: https://doi.org/10.4414/sanp.2020.03159
Publication Date: 12.11.2020
Swiss Arch Neurol Psychiatr Psychother. 2020;171:w03159

Lüscher Kurt, Studer Karl

Interview mit Prof. em. Dr. rer. pol. Kurt Lüscher, Bern und Konstanz

Vor 110 Jahren, am 26. November 1910, stellte Eugen Bleuler an der «Ordentlichen Winterversammlung des Vereins schweizerischer Irrenärzte», der Vorgänger-Organisation unseres Berufsverbands, den Begriff der Ambivalenz erstmals öffentlich zur Diskussion. Seither wurde er in zahlreichen Disziplinen übernommen und fand Eingang in die Umgangssprache. Aus diesem Anlass haben wir ein Gespräch mit dem Soziologen Kurt Lüscher geführt, der seit längerer Zeit die transdisziplinäre Tragweite des Konzepts erkundet. Auf seine zahlreichen Publikationen dazu nimmt er im Folgenden Bezug. – In der schriftlichen Fassung wurden einige Hinweise in eckiger Klammer eingefügt.

Kurt Lüscher war von 1970-2000 Ordinarius für Soziologie an der Universität Konstanz und leitete dort den Forschungsschwerpunkt «Gesellschaft und Familie». Seit seiner Emeritierung lebt er in Bern.

Karl Studer:Wie bist Du dazu gekommen, Dich intensiv mit dem Thema «Ambivalenz» zu beschäftigen?

Kurt Lüscher: Gewissermassen zufällig: Im Rahmen eines Projektes über die Generationenbeziehungen zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern nach einer Scheidung der Eltern stellten wir fest, dass es am treffendsten ist, diese Beziehungen als «ambivalent» zu charakterisieren. Wir verwendeten den Begriff dabei umgangssprachlich, erkundigten uns indessen, was für eine Bewandtnis es damit hat und stellten zu unserem Erstaunen fest, dass der Begriff kaum hundert Jahre alt ist. Er wurde ‒ wie alle wissen, die im Feld der Psychiatrie tätig sind ‒ vom Zürcher Psychiater Eugen Bleuler kreiert. Und es lässt sich sogar die öffentliche Geburtsstunde des Begriffes finden im «Protokoll der Ordentlichen Winterversammlung des Vereins schweizerischer Irrenärzte vom 26./27. November, 1910. Bern, Universitätsgebäude» (siehe Appendix). Bleuler vertrat dort die Ansicht, es seien drei Formen von Ambivalenz zu unterscheiden und diese seien für die Diagnostik des Negativismus bzw. der Schizophrenie hilfreich. Er bezog sich dabei auf einen Artikelfolge, die er im gleichen Jahr in der Psychiatrisch-Neurologischen Wochenschrift veröffentlicht hatte.

KS:Weiss man, wie Bleuler dazu kam, den Begriff zu kreieren?

KL: Bis jetzt sind mir keine Quellen bekannt, die zeigen, dass Bleuler den Begriff von jemandem übernommen hätte. Allerdings war das Denken in und über Dualitäten in der Philosophie des späten 19. Jahrhunderts und um die Jahrhundertwende präsent. Doch vieles spricht dafür, dass Bleuler das Kunstwort selbst geschaffen hat. Es hat übrigens selbst eine duale Grundstruktur, denn es rekurriert auf das griechische «amphi» und das lateinische «valere».

Roland Kuhn (in seinem Beitrag zu dem von Daniel Hell u.a. herausgegebenen Band «Eugen Bleuler, Leben und Werk, 2001) sowie Christian Scharfetter in der reichhaltig dokumentierten Schrift über Eugen Bleuler (2006) attestieren Bleuler eine markante sprachliche Begabung. Als Begriff steht Ambivalenz in einem engen fachlichen Zusammenhang mit den ebenfalls von Bleuler entwickelten Termini «Autismus» und «Schizophrenie». Diese Wortschöpfungen verfolgten die Absicht, eine begriffliche und inhaltliche Alternative in den Diskurs über Emil Kraepelins Krankheitsbild der «dementia praecox» einzubringen. Unter anderem ging es darum, den Eindruck der Unheilbarkeit zu vermeiden, der sich mit «dementia» verband. Diese Sichtweise hat später sein Sohn Manfred fortgesetzt (siehe Appendix).

KS: Dies geschah im Zusammenhang mit den zu Beginn des 20. Jahrhunderts heftig geführten Debatten über die Psychiatrie, nota bene bereits mit Blick auf die aufkommende Freud’sche Psychoanalyse und ihre Geltungsansprüche.

KL: In der Tat waren die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts eine Zeit intensiver Auseinandersetzungen in der Psychiatrie und über sie. Zum Teil lassen sie sich in gegensätzlichen Kategorien umschreiben, so zwischen einer naturwissenschaftlichen und einer «psychologischen» Orientierung, zwischen einer Orientierung an Theorie und einer solchen an der Praxis insbesondere in Anstalten, zwischen einer neurologischen und einer psychiatrischen Ausrichtung. Bleuler war dabei aktiv beteiligt, teils hin- und hergerissen, teils vermittelnd, teils schwankend.

Für die Schweiz wird dies u.a. in den Arbeiten dokumentiert, die im Rahmen des vom Historiker Jakob Tanner geleiteten SNF-Projekts zur Geschichte der Psychiatrie in der Schweiz entstanden sind. In Bezug auf Bleuler ist die Arbeit von Brigitta Bernet, «Schizophrenie – Entstehung und Entwicklung eines psychiatrischen Krankheitsbilds um 1900», besonders aufschlussreich. Darin wird geschildert, dass die einzelnen Sichtweisen, teilweise kontrovers, in regelmässigen Gesprächskreisen diskutiert wurden, oft mit Bezug zur ärztlichen Praxis, häufig mit grossem persönlichen Engagement und konfliktfreudig. Hervorragend dokumentiert diese Kontroversen auch die Zürcher Psychiaterin Annatina Wieser in ihrer 2001 vorgelegten Dissertation.

Noch eine weitere Besonderheit ist mir in den Berichten über die von Bleuler seit 1898 geleitete Klinik Burghölzli aufgefallen: Die Ärzte stützten sich auf «Experimente», beispielweise zum assoziativen Denken, an denen nebst den Patienten auch sie selbst, Mitarbeitende und sogar Familienangehörige beteiligt waren. Bleuler erprobte das Testverfahren von Rorschach, den er sehr schätzte, persönlich sowie an seiner Frau und seinen Kindern. Dies zeigt: Die Selbstbeobachtung spielte eine wichtige Rolle. Bleulers persönliches Engagement zeigte sich auch darin, dass er nach dem Tod der Eltern seine geisteskranke Schwester in seinen Haushalt aufnahm.

Ich bin versucht, vor diesem Hintergrund die – zugegebenermassen spekulative – These zu wagen, dass die Denkfigur der Ambivalenz von Bleuler in einem «ambivalenzträchtigen» privaten und professionellen Milieu entstanden ist, dass ihm also eigen war, was ich als «Sensibilität für Ambivalenzen» bezeichnen möchte. Sie könnte auch schon in seiner Biographie angelegt sein. Von seinen Eltern sagte er, wie Michael Schröter in der Einleitung zum Briefwechsel mit Freud schreibt, dass sein Vater eine gewisse Neigung zu übertriebener Genauigkeit und seine Mutter eine besondere psychologische Begabung hatte. Rolf Mösli berichtet in seiner Biographie, Bleuler habe nach dem Abschluss des Gymnasiums zwischen dem Studium der Geschichte und dem der Naturwissenschaften geschwankt. Und zum professionellen Kontext wiederum hält der Zürcher Olaf Knellessen in seiner leider unveröffentlichten Dissertation über «Ambivalenz und Doppelbindung» fest, Bleulers Arbeiten seien gekennzeichnet durch «Unentschiedenheit und Schwanken zwischen Psychoanalyse und naturwissenschaftlicher Medizin» sowie – sinngemäss auf Personen bezogen – zwischen Freud und Kraepelin. Gemäss der gleichen Quelle hat Freud, wegen Bleulers Zögern, sich für die Psychoanalyse zu entscheiden, kritisch bemerkt, es komme wohl nicht von ungefähr, dass Bleuler auf diesen Begriff gekommen sei.

In einem Brief an Riklin schrieb Freud: «Wahrlich, der Mann war der richtige, der Ambivalenz den Namen zu geben.» Das Zitat wird auf S.43f. in der von Schröter sachkundig editierten Ausgabe des Briefwechsels Freud-Bleuler erwähnt, der erst vor einigen Jahren – endlich – veröffentlicht werden konnte. Dort heisst es weitert: «Er sah bei Bleuler nur Schwanken und Unentschiedenheit, weil er dessen Aussagen nur unter dem Gesichtspunkt der Parteilichkeit registrierte. Dem setzte Bleuler nicht minder schlagend entgegen, ‹das, wer nicht für uns ist, ist wider uns, das Alles oder Nichts ist meiner Meinung nach für Religionsgemeinschaften notwendig und für politische Parteien nützlich. Ich kann deshalb das Prinzip als solches verstehen, für die Wissenschaft halte ich es aber für schädlich.› Ambivalenz wurde zu dem Etikett, mit dem Bleuler von Seiten der Psychoanalytiker, auch für die Nachwelt, abgestempelt wurde.»

KS: Wenn ich richtig sehe, gibt es einige Parallelen zwischen der Situation der Psychiatrie in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts. Würde es sich vielleicht lohnen, darüber eine Tagung zu veranstalten und die Aktualität der Idee der Ambivalenz als einen der Bezugspunkte zu wählen?

KL: Bezogen auf das Feld der Psychotherapie geschah so etwas anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Begriffs in einer Veranstaltung am Psychoanalytisches Seminar Zürich (PSZ), die ein Themenheft «Ambivalenz» des Forums der Psychoanalyse dokumentiert und das sich vielleicht in der einen oder anderen Praxis-Bibliothek findet. Es enthält u.a. einen Beitrag des leider viel zu früh verstorbenen Markus Binswanger zum Thema «Ambivalenz in der psychiatrischen Organisation», also ein Bericht über die professionellen Ambivalenzen im Klinikalltag – eine weitere Facette des Themas. Eine wieder andere Facette hat in verschiedenen Vorträgen der Freiburger Kinderpsychiater Patrick Haemmerle thematisiert: In seiner Fachrichtung gilt die Familie als Ursache psychosozialer Probleme von Kindern und Jugendlichen, aber auch als Ressource bei deren Bewältigung. Diese Einsicht beinhaltet eine Disposition für mannigfache Ambivalenzerfahrungen aller Beteiligten.

Wie aktuell das Thema in der psychiatrischen Arbeit und für die Profession ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aus Gesprächen mit mehreren psychiatrischen Fachleuten schliesse ich indessen auf ein Interesse am klinischen Gebrauch und Nutzen des Konzepts.

KS: Jedenfalls sind die von Bleuler kreierten Begriffe, insbesondere «Schizophrenie» und «Ambivalenz», mittlerweile auch in anderen Disziplinen und in der Umgangssprache gängig. Warum wohl?

KL: In gewisser Weise hat Bleuler einen Aspekt der Antwort auf diese Frage vorweggenommen. 1914 erschien in der von der Dozentenschaft der Universität Zürich veröffentlichten «Festgabe zur Einweihung der Neubauten 18. April 1914» unter dem schlichten Titel «Die Ambivalenz» ein Aufsatz, worin er die Auffassung vertrat, Ambivalenzen seien nicht nur in Verbindung mit der Diagnose von psychischen Pathologien zu sehen. Vielmehr verweise der Begriff auf eine – wie man heute sage würde – allgemeine Disposition des Menschen, auch beinhalte das Erleben und der Umgang mit Ambivalenzen ein Potenzial für soziale und künstlerische Kreativität. Damit weitete Bleuler das Konzept gewissermassen transdisziplinär aus. Allerdings hat – soweit ich sehe – weder er noch sein Sohn Manfred diesen Pfad weiterverfolgt.

Überhaupt scheint mir bemerkenswert, dass Bleuler auch eine moralisch strenge, in gewisser Weise fundamentalistische Seite hatte, namentlich bezüglich des Alkoholismus. Das belegt die von Brigitta Bernet im Rahmen des bereits genannten Zürcher Projekts erneut herausgegebene Sammlung von drei kulturtheoretischen Schriften, die einer «Psychopathologie des Gesellschaftslebens» zugeordnet werden können. In gewisser Weise besonders berührt hat mich ein Bruchstück aus seiner Abschiedsvorlesung, abgedruckt in der Schweizerischen Ärztezeitung (1927, S. 483ff.), worin er das Attribut «ambivalent» in einer umgangssprachlichen und negativ-selbstkritischen Weise verwendet. Er sieht sich vor «dem höchsten Richter» stehen und meint, dieser hätte «gewiss nur ein mitleidiges Lächeln für die Erwähnung des Bisschens fröhliche Wissenschaft, das ich getrieben, der Wissenschaft mit ihren menschlichen Irrtümern und menschlichen Einbildungen. Ebenso für meine Irrenpflege mit ihren ambivalenten, zweifelhaften Erfolgen, (und er) würde wohl urteilen, der Kampf gegen den Alkohol sei etwas, das meine Sünden zwar nicht aufwiege, aber seiner Güte eine Ausrede gäbe, mich nicht abzuweisen.»

KS:Die breite Rezeption des Begriffs kann man gewissermassen als eine «Erfolgsgeschichte» sehen. Lassen sich Grundlinien erkennen?

KL: In einer wissenssoziologischen Perspektive lassen sich drei Stränge ausmachen:

  • Von der Diagnose zur Analyse: In den Feldern des psychiatrischen, psychoanalytischen und psychotherapeutischen Arbeitens lautet eine wichtige Maxime: Es ist angebracht und erstrebenswert, Ambivalenzerfahrungen nicht nur zu diagnostizieren und zu pathologisieren, sondern sie zu akzeptieren, zu tolerieren und in einer erträglichen oder gar konstruktiven Weise damit umzugehen. In diesem Sinne haben bereits Bleuler und Freud den Begriff andeutungsweise ausgeweitet.
  • Von der Fixierung auf die Psyche zur sozialen und kulturellen Einbettung: Um 1960 setzte eine soziologische Rezeption ein, die darauf zielte, sozio-strukturelle Bedingungen und Ausdrucksformen von Ambivalenzen zu umschreiben, so in professionellen Rollen, später auch in Generationenbeziehungen sowie in neueren Formen postmoderner Gesellschaftlichkeit und ihren Subkulturen.
  • Vom Erleben zum Gestalten: In der Rezeption des Konzepts in den Textwissenschaften, in Kunst und Musik, wo sie häufig synonym zum älteren Begriff der Ambiguität erfolgte, ist die Einsicht wichtig: Menschen werden nicht nur mit Ambivalenzen konfrontiert, sondern diese lassen sich in Wort und Schrift, in Erzählungen, Bildern, Filmen und mit Musik kreieren. Ambivalenzen können überdies die Eigenheit eines künstlerischen Werks prägen.

Parallel zu diesen Entwicklungen hat der Begriff Eingang in die Umgangssprache gefunden. Damit hat sich der Horizont seiner Bedeutungen ausgeweitet, teilweise haben diese an Schärfe verloren und selbst in der psychiatrischen Praxis wird er oft in einem alltäglichen Sinne verstanden. Die Psychologin Amelie Burkhardt, jetzt Gross, die in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen tätig ist, hat seinerzeit im Rahmen meines Konstanzer Forschungsschwerpunkts «Gesellschaft und Familie» eine Befragung bei therapeutisch tätigen Fachpersonen durchgeführt. Für sozusagen alle war der Gebrauch des Attributs «ambivalent» selbstverständlich. Viele unter ihnen sagten indessen auch, dass sie durch das Interview angestossen wurden, über dessen Bedeutung vermehrt nachzudenken.

KS: Was sind vor diesem Hintergrund in Deiner auf transdisziplinäre Verständigung ausgerichteten Sichtweise die tragenden Elemente eines elaborierten Verständnisses von Ambivalenz?

KL: Ohne zu sehr in die Details zu gehen, möchte ich folgende Aspekte hervorheben: Erstens: Der Begriff ist geeignet, menschliches Erleben zu kennzeichnen. Er steht also nicht für eine «Substanz» oder ein «Ding» mit der Bezeichnung «Ambivalenz» – obwohl er häufig in dieser Sprechweise verwendet wird. Fruchtbarer und lebensnaher finde ich, wenn Ambivalenzen als Modi des Erfahrens verstanden werden, vor allem des Verstehens, Beschreibens und Gestaltens von sozialen Beziehungen angesichts von Gegensätzen wie Nähe versus Distanz, Abhängigkeit versus Eigenständigkeit, Sympathie versus Antipathie, Lieben versus Hassen und viele andere, die wir im Alltag ebenso wie in kritischen Lebenssituationen wahrnehmen und beschreiben. Sinngemäss kann auch von Beziehungen zu Objekten gesprochen werden, also zu Dingen, die für den Einzelnen bedeutungsvoll sind. Kennzeichnend für Ambivalenzerfahrungen ist, dass wir sie nicht als ein «Entweder - Oder» verstehen, uns also nicht schlicht für die eine oder andere Seite entscheiden. Vielmehr geht es um ein schwebendes «Sowohl - Als auch» von kürzerer oder längerer Dauer.

Zweitens: Ambivalenzerfahrungen zeichnen sich also durch ein eigentümliches Zeiterleben aus, das sich beschreiben lässt als ein Hin und Her, auch ein Zaudern und Zögern, ebenso ein Innehalten, eine Art von «reculer pour mieux sauter», verwandt dem Zweifeln und dem Suchen nach Alternativen, dem Erkennen grundlegender Differenzen. Ich schlage dafür den Begriff «Vaszillieren» vor, der in den Literaturwissenschaften verwendet wird, angelehnt an das Lateinische «vacillare» also «wackeln, zittern».

Drittens: Nicht jede alltägliche, banale Unentschiedenheit dieser Art soll als «ambivalent» gelten, sondern eine solche, die für die Menschen bedeutsam ist, letztlich für jene Vorstellungen, die wir als «Selbst», als «persönliche Identität», auch als «Subjektivität» bezeichnen.

Als Bilanz ergibt sich, plakativ formuliert: Ambivalenzerfahrungen akzentuieren – in ihrer Dynamik des Vaszillierens zwischen Gegensätzen – Identitäten. So erfolgt in gewisser Weise als Rekurs auf die von Bleuler intendierte Diagnostik, in der es letztlich ebenfalls um das «Selbst» geht.

KS: Was folgt daraus für die Praxis?

KL: Zunächst und ganz einfach: Wir sind eingeladen darauf zu achten, wie wir selbst und andere den Begriff verwenden, in welchen Situationen wir uns als ambivalent erleben. Insofern geht es dabei auch darum, wie wir uns in den Beziehungen zu anderen, im Blick auf konkrete Probleme und Aufgaben erfahren, als hin- und hergerissen, als bedachtsam abwägend, auch als zögerlich. Ist dies gewissermassen ein aktueller Aspekt der Dynamik unseres «Selbst»? Welche Strategien entwickeln wir? Sind wir in unserem Handeln gelähmt oder gewinnen wir Impulse für Neues? Welche Unterschiede bestehen zwischen Situationen und Personen? Zeigen sich für uns und die Anderen auf diese Weise neue Facetten unserer persönlichen Identität?

Als Maxime bietet sich an: «Achtsamkeit für Ambivalenzen» kann für die Besinnung auf sich selbst, die Reflexion seiner selbst, im privaten Leben und im Beruf hilfreich sein. Das ist für die Wahrnehmung der Mitmenschen und die Gestaltung der persönlichen und professionellen Beziehungen der Fall. Doch selbstverständlich ist ein solchermassen differenziertes Verständnis von Ambivalenz auch in der Forschung nützlich.

KS: Also zum Beispiel in Generationenbeziehungen?

KL: Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern begleiten uns ein Leben lang, denn sie sind unkündbar, selbst wenn sie nicht unmittelbar praktiziert werden. Frühe Erfahrungen können spätere Entwicklungen beeinflussen. Darum ist ja auch die Generationen-Thematik in der Psychiatrie und der Psychotherapie seit jeher zentral. Ein elaboriertes Verständnis von Ambivalenz kann den analytischen Blick schärfen. Ich erinnere an eines der Ergebnisse des Projekts, bei dem die Klinik Münsterlingen und unser Konstanzer Forschungsschwerpunkt zusammenarbeitete. Thema waren die Beziehungen von Eltern zu einem psychisch kranken Kind im Vergleich zu den gesunden Kindern in der gleichen Familie. Die Ambivalenzerfahrungen mit dem kranken Kind waren – nicht unerwartet – grösser, doch in der Einschätzung der Beziehungsqualität zeigten sich keine Unterschiede. Wir wurden damit in unserer Auffassung bestätigt, dass das Konzept der Ambivalenz eine analytische Sichtweise ermöglicht.

In einer solchen nicht wertenden Konnotation hatte das Konzept der Ambivalenz in der psychologischen und soziologischen Generationenforschung der 1990er Jahre Aufmerksamkeit gefunden. Es wurde zur Alternative der Vorstellung, Generationenbeziehungen, namentlich diejenigen in späteren Lebensphasen, seien geradezu der Inbegriff von «Solidarität» – eine Meinung, die in der Öffentlichkeit auch heute noch verbreitet ist. Doch dies ist eine einseitige Sicht. Sie klammert aus, dass in diesen Beziehungen auch Konflikt und sogar Misshandlung vorkommen. Der Rekurs auf Ambivalenz erlaubt, beides zu thematisieren, sowohl hinsichtlich der gesellschaftlichen Strukturen als auch der Dynamik in einzelnen Familien. Die Aktualität dieser Sichtweise in Corona-Zeiten ist offensichtlich!

Der Einbezug der Ambivalenzperspektive kann dazu beitragen, lebensnah die reale Mannigfaltigkeit von familialen und verwandtschaftlichen Beziehungen zu beschreiben. Das wurde etwa gezeigt in Untersuchungen der Beziehungen der Eltern zu gleichgeschlechtlich orientierten Kindern, in Fortsetzungsfamilien, angesichts von Übergängen wie dem Auszug aus dem Elternhaus, der Pensionierung oder dem Eintritt in ein Altersheim. Andere Untersuchungen nahmen in den Blick, wie religiös-orthodox orientierte Eltern ihre Beziehungen zu freidenkenden Kindern aufrechterhalten, wieder andere die oft spannungsvollen, von der Umwelt beeinflussten Beziehungen in Migrationsfamilien. Dabei wurde auch versucht, Typen des Umgangs mit Generationenambivalenzen auszumachen – ein Aspekt, der in der Beratungspraxis hilfreich sein kann, wie wir in einem Themenheft der Zeitschrift «Familiendynamik» zeigen.

Der Horizont lässt sich ausweiten. Besonders eindrücklich finde ich eine Studie der britischen Therapeutin Roszalia Parker unter dem sprechenden Titel «Mother love / mother hate». Sie legt überzeugend dar, dass Mütter immer schon gemischte Gefühle gegenüber ihren Kindern empfanden und die gewissermassen zivilisatorische Leistung von Müttern darin besteht, mit diesen Ambivalenzen in einer sozial verträglichen Weise umzugehen. Dies ist ein origineller Beitrag zur Gender-Debatte.

KS: Und wie verhält es sich mit therapeutischen Beziehungen?

KL: Therapeutische Beziehungen verlangen, wie wir alle wissen, gleichzeitig professionelle Distanz und persönliche Empathie. Ebenso ambivalenzträchtig kann das Verhältnis zwischen Eigeninteressen therapeutisch Tätiger und ihren Klienten sein, beispielsweise hinsichtlich der Dauer einer Therapie, der Einschätzung ihrer Erfolgschancen und der Kosten. Diese Spannungsfelder sind der Nährboden vielfältiger Ambivalenzerfahrungen. Sie werden in ihrer Komplexität noch gesteigert durch die Phänomene, die in der Psychoanalyse unter dem Thema «Übertragung» in ebenfalls mannigfaltiger Weise analysiert werden. Als Soziologe sehe ich darin vor allem auch einen Rekurs auf die «Selbstreflexion». Sie ist bekanntlich ein Desiderat der Ausbildung, so unter anderem in den sogenannten «Lehranalysen», kann aber auch Thema des Erfahrungsaustausches unter Kolleginnen und Kollegen sein, beispielsweise in «Balintgruppen». Inwiefern Ambivalenzen dabei direkt angesprochen werden, weiss ich allerdings nicht. Ich vermute aber, dass der Umgang damit in diesem vertraulichen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zur Sprache kommt und dies möglicherweise zu den «Berufsgeheimnissen» gehört, wie es sie auch in anderen Professionen gibt. Damit will ich beiläufig die These ansprechen: Geheimnisse ganz allgemein sind ein Feld für Ambivalenzerfahrungen, denn sie schliessen aus und schliessen ein, sind gleichzeitig Privileg und Belastung.

KS: Damit gibst Du ein Stichwort im Blick auf die transdisziplinäre Tragweite des Konzepts. Bleuler hat sie verhalten angesprochen. Doch der Blick auf die Begriffsgeschichte zeigt seit einiger Zeit eine verbreitete Rezeption des Konzepts in den Kulturwissenschaften. In welcher Weise?

KL: Plakativ ausgedrückt: In soziale Beziehungen unterschiedlicher Art werden Ambivalenzen gewissermassen als vorgegeben angenommen. In vielen Formen des poetischen Schreibens, des bildnerischen Gestaltens und des Komponierens werden sie hingegen «kreiert». Ambivalenzerfahrungen sind darum ein dominantes Thema in den Feldern der Künste, der Literaturen und der Musik. Dabei wird seitens derjenigen, die sich auf ein Werk einlassen, eine Disposition vorausgesetzt, die dem verwandt ist, was ich vorhin als Achtsamkeit für Ambivalenzerfahrungen bezeichnet habe.

Sie verweist auf Ambivalenzsensibilität. Diese hat mehrere Gesichter. Bei den Schaffenden besteht sie in der Fähigkeit, Ambivalenzerfahrungen mit künstlerischen Mitteln zum Ausdruck zu bringen. Das setzt natürlich die Beherrschung des Handwerks voraus. Darum wird oft gesagt, Ambivalenzen seien ein Zeichen für ästhetische Qualität. Doch meines Erachtens geht es noch um mehr, nämlich um den Ausdruck von subjektiver «Identität», also um jene Authentizität, welche die Aura beispielsweise eines Gedichts, eines Bilds, eines Musikstückes ausmacht. Man könnte auch sagen: Es geht um die Eigenheiten eines Oeuvres, um seine Singularität.

So gesehen eröffnet die Idee der Ambivalenzsensibilität eine Möglichkeit, den Spuren der Verflechtungen von Leben und Werk nachzugehen. Dies geschieht allerdings nicht in der simplen Form einer unmittelbaren Entsprechung nach dem Muster: Hier das Ereignis, da der Niederschlag im Werk, sondern eben in Form einer kreativen Verarbeitung. Dieses Gestalten kann – wie wir wissen – begleitet sein von Melancholien und Depressionen, die bekanntlich ebenfalls mit dem Hin und Her, Auf und Ab, Zweifeln und Suchen einhergehen, das Ambivalenzerfahrungen kennzeichnet. Es geht also nicht um ein direktes Zuordnen, sondern um das Aufspüren komplexer Formen des Erlebens und seiner poetischen, künstlerischen Darstellung, oft mit Verfremdungen. Das ist zum Beispiel das Thema der «Autofiktion» literarischer Text, also dem andeutungsweisen, jedoch nicht vollständigen, oft verwirrenden Einbezug des eigenen Erlebens, des «Ich».

Ich neige dazu, diese zugegebenermassen spekulativen Thesen noch um eine weitere Sichtweise zu ergänzen. Ich kann mir vorstellen, dass die Ambivalenzsensibilitäten des Autors oder der Autorin, die sich beispielsweise in einem Buch niederschlagen, eine Entsprechung in der Sensibilität für Ambivalenzen bei den Leserinnen und Lesern hat. Das zeigt sich auf ebenfalls komplexe Weise auch im bekannten Phänomen des sogenannten «writer’s writer», also dem Umstand, dass eine Schriftstellerin und ein Schriftsteller in besonderer Weise von ihresgleichen geschätzt wird und oft eine Referenz für eigenes Arbeiten ist. In der Musik zeigt sich dies in ähnlicher Weise, nämlich der Dedikation eines Werks.

KS: Gibt es für diese Thesen, die Du selbst etwas spekulativ nennst, konkrete Beispiele?

KL: Ein Beispiel für diese transdisziplinäre kulturwissenschaftliche Orientierung ist das Projekt »Robert Walsers Ambivalenzen«, dessen Erträge ein Sammelband dokumentiert. Dem Projekt lag die Absicht zugrunde, die Singularität des Werks dieses Schriftstellers unter Bezugnahme auf die darin offenen und verdeckten Ambivalenzen zu umschreiben. Diese lassen sich u.a. in seinen Wortschöpfungen, im Duktus seiner Sätze, den abrupten Übergängen zwischen Motiven, der Charakterisierung der Personen und insbesondere auch in seinem Spiel mit Autofiktionen orten. Walser wird überdies oft als «writer’s writer» genannt. Damit vergleichbar ist der Umstand, dass es viele Vertonungen seiner Werke gibt. Bemerkenswert ist schliesslich, dass Robert Walser in späteren Jahren in einer eigenen, primär nur von ihm lesbaren Schrift geschrieben hat, den so genannten «Mikrogrammen», also ein Rückzug auf sich selbst stattfand. Schliesslich verstummte er. Könnte es sein, kann man fragen, dass die ihn charakterisierende Ambivalenzsensibilität, die seine schriftstellerische Kreativität befruchtete, ihm im Laufe der Jahre durch sein psychisches Erleben, durch tatsächliche oder von ihm so empfundene Zurückweisung und schliesslich auch die Umstände seines Lebens in der Psychiatrischen Klinik Herisau verloren ging?

Ebenso bedenkenswert finde ich in diesem Zusammenhang Studien aus dem Feld der Musik. Ich beschränke mich auf ein Beispiel. Der französische Musikwissenschaftler Frank Ferraty analysiert sorgfältig die Klaviermusik von Francis Poulenc unter expliziter Bezugnahme auf das Konzept der Ambivalenz und hier nota bene auf Eugen Bleuler. Dabei werden mehrere Felder des Erlebens und Handelns miteinander verwoben. In der Musiksprache lassen sich ambivalente Elemente beispielsweise durch den Umgang mit Dissonanzen, abrupten Wechseln in den Harmonien und den Rhythmen erkennen, ferner in der Vermischung von Gattungen innerhalb eines Stückes, also beispielsweise Ballade und Groteske. Der Komponist schwankte nachgewiesenermassen in seinem Urteil über die Qualität seiner Klaviermusik. Sein Oeuvre zeichnet sich dadurch aus, dass es sowohl frivol weltliche als auch tief religiöse Werke aufweist. Diese Charakteristika verknüpft Ferraty behutsam mit der Biografie: Poulenc wuchs in einer gutbürgerlichen Familie auf, in dem die Temperamente seiner Eltern kontrastierten. Er verlor sie als Jugendlicher und bewegte sich als junger Erwachsener im Milieu der Bohème. Er war homosexuell und Vater einer Tochter, mit der er in der Rolle als Pate gute Kontakte pflegte. – Vergleichbare Studien gibt es über Gustav Mahler und Robert Schumann (s. Appendix).

Als eine Art musikalisches Spiel mit Ambivalenzen kann man überdies das in der zeitgenössischen Musik gepflegte «freie Improvisieren» deuten. Hier wird ein Aspekt des gleichzeitigen Erlebens und des Gestaltens von Ambivalenzen besonders deutlich: Es geht darum, im Moment des Musizierens, allein oder zusammen mit anderen, spontan etwas Neues zu schaffen, doch dies geschieht immer auch in Bindung an das soeben Gespielte und in einem mehr oder weniger strikt vorgegebenen zeitlichen Rahmen. Hinzu kommt die Paradoxie, dass freies Improvisieren sich einerseits löst von Regeln und Techniken eines traditionellen Spielens, andererseits umso eher gelingt, je umfassender das Instrument beherrscht wird. Hier zeigt sich: Ambivalenzen werden in einer erstreckten Gegenwart erlebt, also in einem in sich geschlossenen Zeit-Raum. Die Frage drängt sich auf, inwiefern beispielsweise eine Therapiesitzung als ein vergleichbarer Zeit-Ort des Erlebens von Ambivalenzen gesehen werden könnte, inwiefern sie also auch Züge eines gekonnten Spiels mit Ambivalenzen trägt. Zumindest heuristisch-gedanklich lädt dies zu unkonventionellen transdisziplinären Überlegungen ein.

In diesem Zusammenhang wäre auch noch darauf hinzuweisen, dass Ambivalenz auch ein wichtiges Konzept in der Interpretation künstlerischen Schaffens im Feld der Malerei ist, nota bene jener, die in psychiatrischen Kliniken entstanden ist und zum Teil dort aufbewahrt wurde. Dazu sind neuerdings wichtige Texte von Katrin Luchsinger erschienen. Sie belegen eine – wenngleich verhaltene – Wertschätzung der Arbeiten von Patientinnen und Patienten, was wohlgemerkt Bleuler ebenfalls auszeichnete.

KS: Würdest Du mir zustimmen, dass wir so in gewisser Weise wiederum auf die Anfänge des Nachdenkens über Ambivalenz bei Eugen Bleuler und die seitherige Erfolgsgeschichte des Konzepts verwiesen werden?

KL: Man kann mit guten Gründen die These vertreten, dass die Fähigkeit der Menschen, Ambivalenzen zu erfahren und zu gestalten, ein Teil der «condition humaine» ist. Darum regt das Konzept an, menschenbildliche, also philosophisch anthropologische Überlegungen anzustellen. Darin ist indessen eine gewisse Ambivalenz oder Ambiguität von Ambivalenz angelegt, nämlich eine Mannigfaltigkeit, in der sich die konkreten Bedeutungen vermischen. Meines Erachtens ist es darum wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen in gleicher Weise sensibel für Ambivalenzen sind und in gleicher Weise befähigt sind, damit umzugehen. Und, wie gesagt: Nicht jede Unentschiedenheit, jedes Zaudern sollte als Ambivalenz verstanden werden, sondern eben jene Verhaltensweisen, von denen vermutet werden kann, dass sie identitätsrelevant sind. Dazu bietet die Psychiatrie meines Erachtens viele Belege, und zugleich wird ihre allgemeine humanistische Tragweite erkennbar.

Ambivalenz eignet sich somit als Brückenkonzept, um Verknüpfungen zwischen den Lebensfeldern und den Disziplinen herzustellen, mithin auch die soziale Relevanz von Einsichten und Erfahrungen der Psychiatrie zu bedenken. Als allgemeines Deutungsmuster kann die Achtsamkeit für Ambivalenzsensibilitäten – oder die Beobachtung, dass diese durch Fundamentalismen unterdrückt werden – das Nachdenken über die aktuellen gesellschaftlichen Probleme befruchten. Zusammengefasst also, mit einem Augenzwinkern etwas poetisch gesagt: Ich sehe Ambivalenz als ein konzeptuelles Kleinod, entstanden in der Psychiatrie, dessen Facetten noch längst nicht alle zum Strahlen gebracht worden sind.

Auswahl erwähnter Literatur

Themenheft «Ambivalenz». Forum der Psychoanalyse. Heft 4. Heidelberg: Springer Medizin; 2011.

Borst U, Fischer HR, von Schlippe, A. Themenheft «Ambivalenz weiter denken …». Familiendynamik. 2014; 39(2): 81-133.

Bernet B. Schizophrenie. Entstehung und Entwicklung eines psychiatrischen Krankheitsbilds um 1900. Zürich: Chronos Verlag; 2013.

Bernet, B. Einführung in «Eugen Bleuler: Unbewusste Gemeinheiten». Neuausgabe. Bern: Hans Huber; 2007.p. 7-32.

Bourdin, D. L’ambivalence dans la pensée freudienne. In: Emmanuelli M et al., editeurs. Ambivalence. L’amour, la haine, l’indifférence. Paris: PUF; 2005. S.15-43.

Burkhardt A, Rockstroh B, Studer K. Generationenbeziehungen aus der Perspektive der klinischen Forschung. Ambivalenzen als Deutungsmuster und als Forschungskonstrukt. In: Lettke F, Lange A, Herausgeber. Generationen und Familien. Frankfurt a.M.: Suhrkamp; 2006.p.249-269.

Hoffmann-Axhelm D. Robert Schumann. «Glücklichsein und tiefe Einsamkeit». Ein Essay. Stuttgart: Reclam Verlag; 1994.

Ferraty F. La musique pour piano de Francis Poulenc ou le temps de l’ambivalence. Paris: l’Harmattan, 2009.

Review symposium on intergenerational ambivalence. Journal of Marriage and Family. 2002, 64 (3).p.558–601.

Hell D, Scharfetter C, Möller A, Herausgeber. Eugen Bleuler, Leben und Werk. Bern: Hans Huber; 2001.

Knellessen O. Ambivalenz und Doppelbindung. Eine Untersuchung des psychoanalytischen Ambivalenzbegriffes. Dissertation. Salzburg; 1978.

Luchsinger, K. Das Kippbild. Ambivalenz als Strategie im Werk des Patienten Hermann M. (Pflegeanstalt Rheinau 1920-1943). In: Wernli M, Herausgeberin. Wissen und Nicht-Wissen in der Klinik. Dynamiken der Psychiatrie um 1900, Bielefeld: transcript; 2012.p.115 – 142.

Luchsinger K. Die Vergessenskurve. Werke aus psychiatrischen Kliniken in der Schweiz um 1900. Eine kulturanalytische Studie. Zürich: Chronos Verlag. 2016.

Lüscher K, Sorg R, Stiegler B, Stocker P, Herausgeber. Robert Walsers Ambivalenzen. München: Verlag Wilhelm Fink; 2018.

Mösli R, Herausgeber. Eugen Bleuler. Pionier der Psychiatrie. Zürich: Rüffer und Rub; 2012.

Schröter M, Herausgeber. «Ich bin zuversichtlich, wir erobern bald die Psychiatrie». Briefwechsel Sigmund Freud-Eugen Bleuler. Basel: Schwabe Verlag; 2012.

Stenger, Alfred. Die Symphonien Gustav Mahlers. Eine musikalische Ambivalenz. Wilhelmshaven: Noetzel, Verl. d. Heinrichshofen-Bücher; 1998.

Wieser, A. Zur frühen Psychoanalyse in Zürich. Dissertation. Universität Zürich; 2001.

Weitere Arbeiten zum Thema: www.kurtluescher.de

Appendix 1: Erwähnte ausgewählte Zitate zu «Ambivalenz»

Appendix 1 steht als Datei zum Herunterladen zur Verfügung unter: https://sanp.ch/en/article/doi/sanp.2020.03159/.

Correspondence

Dr. med. Karl Studer, Praxis im Klosterhof, Klosterhofstrasse 1, CH-8280 Kreuzlingen, karl.studer[at]bluemail.ch

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